Anders als Liane standen Thilo Stoltze und Yanis Kern in Ulm zum ersten Mal bei "Deutschen Meisterschaften" in einem Einzelstart an der Startlinie. Sie erwischten mit Lauf 2 einen recht schnellen Vorlauf. "Für beide lief es nicht optimal", so Arndt Fontes. "Yanis fehlte etwas die Frische, um ins Finale vorlaufen zu können, und Thilo zögerte zu lang. Erst auf den letzten 250m kam er noch einmal richtig auf." Um aber einen der ersten sechs Plätze zu ergattern, die es für den Einzug ins Finale brauchte, war der Antritt zu spät. Bei 3:58,72 min blieben die Uhren für ihn stehen. Yanis lief 4:00,60min. Ein ganz anderes Bild zeigte sich im ersten Vorlauf, in den Gianluca Mirizzi gelost worden war. Erst nach 800m ging ein Ruck durchs Feld, das bis dahin eher langsam unterwegs war. Leider konnte Gianluca die Tempoverschärfung nicht mitgehen. Er hatte einen Doppelstart gewagt, um das Feeling Deutsche Meisterschaften doppelt genießen zu können. "Die 5000m vom Vortag steckten ihm dann doch zu sehr in den Beinen", fasste Arndt Fontes die Situation zusammen. "Gianluca bleibt nun noch das nächste Jahr, um es besser zu machen". Auch 2026 gehört der junge Läufer noch der U23 an. Recht zufrieden war Lukas Gardeweg mit seinem Rennen über 5000m. Arndt Fontes urteilte ähnlich: "Konzentriert und gleichmäßig gelaufen. Passt." Die 15:21,39 min kommen zwar nicht an die 14:51,55 min ran, die Lukas im Vorfeld schon geklaufen war. Da waren aber auch Rennbedingungen andere und die Temperaturen nicht bei über 30 Grad.
Liane Gardeweg im DM-Finale
04. - 06.07. Ulm. Bei den nationalen Titelkämpfen der U23 in Ulm glänzte unser Mittelstreckenteam mit beachtlicher Präsenz. Drei Läufer und eine Läuferin schickten Martin Block und Arndt Fontes in die Vorläufe über die 1500m Rennen, zudem noch zwei Athleten über die 5000m. Den größten Erfolg holte die einzige Frau im Aufgebot. Schon in der Meldeliste gehörte Liane Gardeweg zu den Top Ten. Mit kluger Laufeinteilung gelang ihr in ihrem 1500m-Vorlauf dann auch sicher der Sprung ins Finale der besten 12. "Typisch für ein Finale, lief das Feld sehr ruhig an - und Liane mittendrin", hieß es in Arndts Rennbericht. "In der Schlussrunde hatte sie leider nicht ganz den Kontakt zur Spitze. Mit etwas mehr Rennglück hätte es statt Platz 7 auch Platz 5 werden können". Platz 7 also - wohlgemerkt Platz 7 in Deutschland! Mit dieser Leistung stand Liane dann bei der Siegerehrung auf dem erweiterten Podest der besten Acht. Und das nicht zum ersten Mal. In der U20 hatte sie dieses besondere Gefühl bereits schon einmal genießen dürfen.

Matilda Palm Top Ten in Deutschland über die 80m-Hürden
Parallel zur U23 trugen auch die jungen Athletinnen und Athleten der U16 ihre Deutschen Meisterschaften aus. Matilda Palm hatte sich in den letzten Wochen über die 80m-Hürden kontinuierlich gesteigert und sich mit der Zeit von 11,92 sec bei ihrem Sieg bei den Landesmeisterschaften unter die Top 20 in Deutschland geschoben. In Ulm konnte sie einige der höher gerankten Athletinnen hinter sich lassen und mit 11,96 sec auf Platz 10 vorlaufen. Nicht wirklich viel hat gefehlt, um den Sprung ins Finale zu schaffen. Die 11,85 sec, die gereicht hätten, hatte ihr Trainer Carl Seeliger im Vorfeld zu recht zugetraut. Am Vortag war Matilda bereits die 100m gelaufen. Leider herrschte in allen Vorläufen Gegenwind und somit nicht wirklich gute Bedingungen für die erhoffte Bestzeit. 1/100 blieb sie dann letztlich auch über ihrem aktuellen Hausrekord von 12,79 sec. Ebenfalls für die nationalen Titelkämpfe hatte sich Frida Böddeker über die 300m Hürden qualifiziert. In ihrem erst dritten Rennen über diese Distanz lief bis Hürde sechs alles nach Plan und auf Kurs Bestzeit. Die siebte und letzte Hürde wurde Frida dann aber leider zum Verhängnis. Sie fiel in die Hürde, rappelte sich zwar schnell wieder auf und lief das Rennen zu Ende, die erhoffte Bestzeit war aber natürlich futsch. Zu Hause in Köln zeigten die Trainingskameradinnen ein feines Gespür und backten zum Trost einen Kuchen - als Zeichen des Mitgefühls, aber sicher auch der Anerkennung für Fridas Leistung, sich für eine nationale Meisterschaft zu qualifizieren. Mit sieben Athletinnen und Athleten hatten wir in Ulm ein zahlenmäßig so starkes Team in Einzelstarts am Start wie in den letzten Jahrzehnten nicht. Und auch, wenn sich unsere jungen Läufer und Sprinter nicht alle Träume erfüllen konnten, bleibt allein die Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft eine wirklich besondere Leistung.
Liane, Matilda, Frida, Gianluca, Lukas, Yanis und Thilo, wir gratulieren euch herzlich zu dem, was ihr in dieser Saison erreicht habt!


