Von der Hobbygruppe über den Solarer Berg ins Triathlonstadion

Verena Koll & Dieter Thiema • 7. Juli 2024
07.07.2024 - Roth. Was das CHIO-Gelände in Aachen für Pferdefans ist, der Hockenheimring für Autoafficionados, das ist Roth den Triathlonbegeisterten. Wer Roth geschafft hat, der kann im Grunde in Triathlonrente gehen. Wie Claudia und Klaus Huss sowie Dieter Thieme, das TuS-Trio aus der Hobbygruppe von Andrea Schäfer, diese drei haben am 7. Juli den Triathlon von Roth unter dem Staffelnamen DieClausias in 12 Stunden, 16 Minuten und 59 Sekunden zu Ende gebracht. 3,86 Kilomenter schwimmen (Klaus), 180,2 Kilometer Rad fahren (Claudia) und 42,195 Kilometer laufen (Dieter). Und das Beste: Mit einem Lächeln im Gesicht sind sie im Triathlonstadion gemeinsam über die Ziellinie gelaufen.


Mit einem geliehenen Wohnmobil waren sie schon am Donnerstag vor dem Rennen angereist. 436,3 Kilometer über die A3, rechnet Google für die Route ein. Und sie hätten alles mitgenommen, erzählt Dieter, was ging, die Bayern-3- und die Pasta-Party, die Sport-Expo, die Kinder- und Jugendwettkämpfe. Höhepunkt, na klar, sei der gemeinsame Start am Sonntag gewesen, bevor es dann am Montag zurück in Richtung Köln ging.

Den Start hätten Claudia und Klaus ausgeheckt, berichtet Dieter, „vor über einem Jahr und völlig ohne mein Zutun. Ich wurde damit komplett überrascht. Einen Startplatz zu bekommen, ist nämlich gar nicht so einfach.“ Was untertrieben ist, die Startplatzvergabe ist inzwischen, nun ja, fast könnte man schon sagen: Berüchtigt. Denn wer es ernst meint, stellt sich am Tag des diesjährigen Rennens nachts schon in die Schlange, um morgens eine Karte für den Start im Jahr darauf zu ergattern. Eine Chance, so heißt es, hätten dann aber nur die, die wirklich vorne stünden. 

„Klaus“, erzählt Dieter weiter, „hatte irgendwie einen Platz für die 2023er-Ausgabe ergattert. Er war mit Claudia also im vergangenen Jahr vor Ort und dann haben sich die zwei kurz nach Klausis erfolgreichem Finish als Einzelstarter in die besagte Schlange eingereiht.“ Und den Staffelstartplatz für dieses Jahr bekommen.

„Klaus ist ein hervorragender Schwimmer, er war sofort für die erste Disziplin gesetzt“, erläutert Dieter. Claudia sei ebenfalls Triathletin, aber lieber auf der kurzen Distanz unterwegs. Den Start auf der Radstrecke konnte sie sich für Roth als Ausnahme aber auch über die Langdistanz vorstellen. Fehlte nur noch ein Läufer, und da kam Dieter ins Spiel. „Ohne eine Rückfrage wurde ich einfach angemeldet und erst bei nächster Gelegenheit bei einem gemeinsamen Essen damit überrascht“, erinnert er sich und lacht. Zu dem Zeitpunkt habe er keine fünf Kilometer laufen können, eine Verletzungsserie plagte ihn. „Das wussten die beiden, sie waren aber optimistisch, dass mich die Aussicht auf dieses Event wieder in die richtige Spur bringen würde.“ Recht hatten sie.
 
Ob es besondere Momente auf der Strecke gegeben habe? „Unendlich viele“, findet Dieter. Für Claudia seien die beiden Steigungen am Solarer Berg und am Kalvarienberg besonders gewesen. Am Solarer Berg stehen die Fans so dicht, dass die Radfahrenden hoffen müssen, es tut sich eine Lücke für sie auf, die genug Platz bietet, um hindurch zu gelangen. Klaus sei unzufrieden mit seinem Schwimmabschnitt gewesen, ihm hätten aber Freudentränen in den Augen gestanden, „als wir an verschiedenen Stellen der Radstrecke waren und er sehen konnte, wie viel Spaß Claudia hatte und wie toll sie für ihren Traum kämpfte“, berichtet Dieter. 

Und er selbst? „Als herausragend habe ich die Menschen am Streckenrand empfunden, sowohl die unermüdlichen Helfer, als auch die vielen Besucher an der Strecke. Das muss man sich mal vorstellen: Der Sieger im Einzelwettbewerb, Magnus Ditlev, war schon seit vier Stunden im Ziel, als ich mit meinem Marathon erst gestartet bin! Aber ich habe vom Rand immer noch einen Support bekommen, als wenn es gerade die erste Minute des Wettkampfs wäre.“


Und jetzt? Will Klaus am 18. August beim Ironman in Frankfurt über die nächste Langdistanz starten, Claudia ist für den 8. September über die Halbdistanz beim Triathlon in Köln gemeldet. Und Dieter bleibt beim Laufen, „ich plane aber eher kurzfristig“. Muss ja. Wer weiß, vielleicht hat ihn ja längst jemand für den nächsten Höhepunkt gemeldet und er erfährt das demnächst bei einem Essen unter Freunden.
Toller Erfolg für unsere 16jährige Athletin:
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Toller Erfolg für unsere 16jährige Athletin: Beim European Youth Olympic Festival (EYOF) läuft Lynn Pöppelmann über die 400m Hürden ins Finale!
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13.07. / Wattenscheid: "Titelverteidigung geglückt", rief die Stadionsprecherin beim Zieleinlauf des Finales über 400m Hürden in der U18 laut ins Mikrofon. In einer Zeit von 60,96 sec war Lynn Pöppelmann in diesem Augenblick mit mehr als einer Sekunde Vorsprung zu Gold gelaufen. Was allerdings in den knapp 61 sec zuvor passiert war, ließ allen mitgereisten Fans mehrfach den Atem stocken - zunächst wegen des atemberaubenden Tempos in der erste Rennhälfte, das Lynn anschlug, und dann bei ihrem Strauchler an der vorletzten Hürden 80m vor dem Ziel. "Oh... Aufpassen! ...und weiter!", gab Lynn nach dem Rennen einen Einblick in ihre Gedanken zu diesem Augenblick. Mit diesem Selbstappell meisterte sie die letzte Hürde fehlerlos und lief mit mehr als einer Sekunde Vorsprung als souveräne Siegerin ins Ziel. "Wie gelingt es, noch einmal Spannung in ein Rennen zu bringen, dessen Siegerin vom ersten Schritt an festzustehen scheint?", kommentiert der DLV auf seiner Homepage Lynns klare Favoritenrolle, mit der sie in den Startblock gegangen war. Lynn führt die Deutsche Bestenliste mit 59,22 sec klar an und ist derzeit die zweitschnellste Europäerin über die 400m Hürden in ihrer Altersklasse. Die einzige, die in Deutschland mit einer Zeit von 60,83 sec noch einigermaßen in Reichweite ist, hatte zugunsten der 400m ihren Start über die Hürden zurückgezogen. Im letzten Jahr war der Titel eine Überraschung. In diesem Jahr musste Lynn mit der Favoritenbürde umgehen und meisterte das letztlich grandios.
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04. - 06.07. Ulm. Bei den nationalen Titelkämpfen der U23 in Ulm glänzte unser Mittelstreckenteam mit beachtlicher Präsenz. Drei Läufer und eine Läuferin schickten Martin Block und Arndt Fontes in die Vorläufe über die 1500m Rennen, zudem noch zwei Athleten über die 5000m. Den größten Erfolg holte die einzige Frau im Aufgebot. Schon in der Meldeliste gehörte Liane Gardeweg zu den Top Ten. Mit kluger Laufeinteilung gelang ihr in ihrem 1500m-Vorlauf dann auch sicher der Sprung ins Finale der besten 12. "Typisch für ein Finale, lief das Feld sehr ruhig an - und Liane mittendrin", hieß es in Arndts Rennbericht. "In der Schlussrunde hatte sie leider nicht ganz den Kontakt zur Spitze. Mit etwas mehr Rennglück hätte es statt Platz 7 auch Platz 5 werden können". Platz 7 also - wohlgemerkt Platz 7 in Deutschland! Mit dieser Leistung stand Liane dann bei der Siegerehrung auf dem erweiterten Podest der besten Acht. Und das nicht zum ersten Mal. In der U20 hatte sie dieses besondere Gefühl bereits schon einmal genießen dürfen.
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von Uschi Heimann 6. Juli 2025
06.07./Köln. Manchmal ist das Wetter besser als vorhergesagt. Für das Wetter am Tag der Talentiade des Tus Köln rrh. galt das leider nicht. "Ich kenne die Anlage nur bei schönem oder sogar heißem Wetter", so die Aussage einer Mutter am Sonntagmorgen kopfschüttelnd. Pünktlich zum Eintreffen der Vereine um 09:00 h setzte Regen ein... und blieb auch als ständiger Begleiter in den nächsten fünf Wettkampfstunden. Mal mehr, mal weniger... und selten gar nicht. Was allerdings ihr, liebe Gäste draus, gemacht habt, war einfach großartig!! Die Mädels des LT DSHS tanzten zur Musik auf der Bahn und feierten ihre zahlreichen Erfolge mit La Ola Wellen. Die Athletinnen und Athleten aller Vereine wurden beklatscht, in den Wettkämpfen unterstützt und der Regen oft weggelacht. Einige Eltern, Trainer und Wettkampfhelfer versuchten sich selbst auf der 30m Strecke, um zu schauen, welche Zeit denn die Lichtschranken für sie auswerfen würden - natürlich laut angefeuert von allen Umstehenden.
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