18.07. - 21.07. Banska Bystrica (SLK). Auf die Frage nach ihren Erlebnissen bei der U18 EM im slowakischen Bankca Bystrika waren sich Lynn Pöppelmann, Jan Merheim und Paul Klose sehr einig: „Wir nehmen viele tolle Erfahrungen mit!" Es waren sicher ganz besondere Erlebnisse, die die drei geteilt haben. Aus den Konkurrenten, die sie sonst im Internet verfolgen und ggf. ein bis zweimal im Wettkampf gesehen haben, werden junge Menschen, die im gleichen Team für den DLV unterwegs sind und mit denen man eine Woche lang das Zimmer teilt. Als sich Lynns Disziplinkollegin Rebekka Feirle mit ihrem Sieg im dritten Halbfinale in neuer deutscher Jahresbestzeit (59,66 sec) für das Finale qualifizierte, war Lynn die erste Gratulantin und freute sich so herzlich mit ihr, dass das auch dem Berichterstatter des DLV auffiel. Lynn war im ersten der drei Halbfinals ins Rennen gegangen und hatte danach im Innenraum solange ausgeharrt bis auch die Zimmerkollegin über die Ziellinie gelaufen war. Im bisherigen Saisonverlauf hatte zunächst Rebekka eine deutsche Bestzeit mit 60,11 sec aufgestellt, die dann von Lynn bei ihrem Sieg auf den Deutschen Meisterschaften mit 60,10 sec knapp getoppt wurde. Bei den „Deutschen“ hatte Lynn das bessere Wochenende erwischt, in Banska Bystrica war Rebekka die Stärkere. Lynn zeigte sich mit keinem ihrer beiden Rennen bei der EM ganz zufrieden. Im Vorlauf haderte sie noch mit dem ersten Rennabschnitt (60,74 sec), im Halbfinale war es ein Strauchler an einer Hürde in der zweiten Kurve, der sie um alle Finalträume brachte (61,49 sec). Jedes Mal stark waren ihre letzten 80m, auf denen sie sowohl im Vorlauf als auch im Halbfinale noch Boden gut machte. Im schnellsten aller Vorläufe spielte sie in der ersten Runde diese Stärke richtig aus. „Ich habe einmal kurz rübergegeguckt und gesehen, dass zwei Athletinnen auf den äußeren Bahnen vor mir sind. Deshalb habe ich versucht, noch einmal anzuziehen, damit es auf jedem Fall reicht“. Das Halbfinale hatte sie mit diesem starken Auftritt locker abgehakt und mit dem Schlussspurt imponiert - auch den Kommentator von EurovisionsSport, der Lynn im Halbfinale dann als eine der Favoritinnen ausmachte. Nach dem Strauchler in der zweiten Kurve fand Lynn zwar noch einmal zurück ins Rennen und lief auf der Zielgerade bis auf eine Hundertstel an die Viertplatzierte ran, für den Finaleinzug reichte der fünfte Platz aber nicht mehr. Viele TuSser in Köln hatte sie mit ihren Auftritten aber begeistert - auch wenn es für das ganz große Finale nicht gereicht hat: "Wir haben gerade alle drei Lynn's Vorlauf live im Stream verfolgt. ich bin noch voll von Emotionen. Wie großartig, dass beide deutsche Läuferinnen es ins Halbfinale geschafft haben!“, schrieb z. B. eine Mutter von zwei jungen "TuS"-Athleten. Lynns Trainer Dieter Dylong, seine Frau Eva, die die Gruppe auch im Trainingslager begleitet hatte, und Lynns Eltern Daniela und Oliver wollten mehr als nur die U18 EM im Livestream zu verfolgen und hatten auf den 13h stündigen Weg von Köln nach Banska Bystrica gemacht. Live vorort und Eva und Daniela sogar passend in schwarz – rot – goldenem Outfit verfolgten sie die Wettkämpfe im 7.000 Zuschauer fassenden Stadion.
U18 EM – und drei TuSser sind dabei!
Uschi Heimann • 18. Juli 2024

13.07. / Wattenscheid: "Titelverteidigung geglückt", rief die Stadionsprecherin beim Zieleinlauf des Finales über 400m Hürden in der U18 laut ins Mikrofon. In einer Zeit von 60,96 sec war Lynn Pöppelmann in diesem Augenblick mit mehr als einer Sekunde Vorsprung zu Gold gelaufen. Was allerdings in den knapp 61 sec zuvor passiert war, ließ allen mitgereisten Fans mehrfach den Atem stocken - zunächst wegen des atemberaubenden Tempos in der erste Rennhälfte, das Lynn anschlug, und dann bei ihrem Strauchler an der vorletzten Hürden 80m vor dem Ziel. "Oh... Aufpassen! ...und weiter!", gab Lynn nach dem Rennen einen Einblick in ihre Gedanken zu diesem Augenblick. Mit diesem Selbstappell meisterte sie die letzte Hürde fehlerlos und lief mit mehr als einer Sekunde Vorsprung als souveräne Siegerin ins Ziel. "Wie gelingt es, noch einmal Spannung in ein Rennen zu bringen, dessen Siegerin vom ersten Schritt an festzustehen scheint?", kommentiert der DLV auf seiner Homepage Lynns klare Favoritenrolle, mit der sie in den Startblock gegangen war. Lynn führt die Deutsche Bestenliste mit 59,22 sec klar an und ist derzeit die zweitschnellste Europäerin über die 400m Hürden in ihrer Altersklasse. Die einzige, die in Deutschland mit einer Zeit von 60,83 sec noch einigermaßen in Reichweite ist, hatte zugunsten der 400m ihren Start über die Hürden zurückgezogen. Im letzten Jahr war der Titel eine Überraschung. In diesem Jahr musste Lynn mit der Favoritenbürde umgehen und meisterte das letztlich grandios.

04. - 06.07. Ulm. Bei den nationalen Titelkämpfen der U23 in Ulm glänzte unser Mittelstreckenteam mit beachtlicher Präsenz. Drei Läufer und eine Läuferin schickten Martin Block und Arndt Fontes in die Vorläufe über die 1500m Rennen, zudem noch zwei Athleten über die 5000m. Den größten Erfolg holte die einzige Frau im Aufgebot. Schon in der Meldeliste gehörte Liane Gardeweg zu den Top Ten. Mit kluger Laufeinteilung gelang ihr in ihrem 1500m-Vorlauf dann auch sicher der Sprung ins Finale der besten 12. "Typisch für ein Finale, lief das Feld sehr ruhig an - und Liane mittendrin", hieß es in Arndts Rennbericht. "In der Schlussrunde hatte sie leider nicht ganz den Kontakt zur Spitze. Mit etwas mehr Rennglück hätte es statt Platz 7 auch Platz 5 werden können". Platz 7 also - wohlgemerkt Platz 7 in Deutschland! Mit dieser Leistung stand Liane dann bei der Siegerehrung auf dem erweiterten Podest der besten Acht. Und das nicht zum ersten Mal. In der U20 hatte sie dieses besondere Gefühl bereits schon einmal genießen dürfen.
6.7./Wassenberg . Teil eines starken Teams zu sein, das ist der Gedanke, den TuS-Athletin Carmen Blameuser (W30) mitnimmt von den Landesmeisterschaften der Seniorinnen und Senioren in Wassenberg. Wer dorthin über die Landstraße fährt, sieht unterwegs die Abbruchkante des Braunkohletagebaus, Werbung für eine Disco mit der Band „Fättes Brot“, einen Grillfleischautomaten und das Friseurgeschäft „Salon Chic“.

06.07./Köln. Manchmal ist das Wetter besser als vorhergesagt. Für das Wetter am Tag der Talentiade des Tus Köln rrh. galt das leider nicht. "Ich kenne die Anlage nur bei schönem oder sogar heißem Wetter", so die Aussage einer Mutter am Sonntagmorgen kopfschüttelnd. Pünktlich zum Eintreffen der Vereine um 09:00 h setzte Regen ein... und blieb auch als ständiger Begleiter in den nächsten fünf Wettkampfstunden. Mal mehr, mal weniger... und selten gar nicht. Was allerdings ihr, liebe Gäste draus, gemacht habt, war einfach großartig!! Die Mädels des LT DSHS tanzten zur Musik auf der Bahn und feierten ihre zahlreichen Erfolge mit La Ola Wellen. Die Athletinnen und Athleten aller Vereine wurden beklatscht, in den Wettkämpfen unterstützt und der Regen oft weggelacht. Einige Eltern, Trainer und Wettkampfhelfer versuchten sich selbst auf der 30m Strecke, um zu schauen, welche Zeit denn die Lichtschranken für sie auswerfen würden - natürlich laut angefeuert von allen Umstehenden.